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Sigmar Gabriel legt in Thyssen-Krupp-Drama nach: „Das nähert sich einem Wirtschaftskrimi“
Berlin. Am Tag nach dem dramatischen Abgang von vier Aufsichtsräten der Thyssen-Krupp-Stahltochter TKSE warnt Sigmar Gabriel, der scheidende Chef des Kontrollgremiums: „Für mich nähert sich das einem ausgewachsenen Wirtschaftskrimi, was da passiert“, sagte er dem Berliner Nachrichtenmagazin FOCUS. Gabriels Vorwürfe zielen vor allem auf den CEO der Konzernmutter, Miguel Lopez: „Er hat unsere Vorstände mit einer beispiellosen öffentlichen Kampagne so diskreditiert, dass sie am Ende nicht mehr konnten.“
Auch drei TKSE-Vorstände samt Vorstandschef Bernhard Osburg hatten am Donnerstag das Unternehmen verlassen. Lopez habe „zwar das Recht, Vorstände auszutauschen. Aber dann setzt man sich leise zusammen und regelt das anständig“, so Gabriel. „Man schießt die in Ungnade Gefallenen nicht wochenlang öffentlich kaputt. Das verunsichert das ganze Unternehmen, wo gerade Großprojekte angeschoben werden.“
Gabriels Prognose sieht entsprechend düster aus: „Man wird weiter Zeit und Geld verlieren und beim Stahl einen Vorstand installieren, der das tut, was Herr Lopez für richtig hält“, so Gabriel gegenüber FOCUS. „Top-Leute können das nicht sein, denn die sind gerade gegangen.“