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Ausgabe
FOCUS Ausgabe 11/2023
10.03.2023
Freitags ab 18 Uhr
Meldung

GdW-Präsident Gedaschko attackiert grüne Wohnungsbaupolitik und fordert „Machtwort“ des Kanzlers

GdW-Präsident Gedaschko attackiert grüne Wohnungsbaupolitik und fordert „Machtwort“ des Kanzlers

Bürger und Staat kommen beim Klimaschutz allmählich an ihre finanziellen Grenzen, warnt Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbandes der deutschen Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), der rund sechs Millionen Wohnungen in Deutschland repräsentiert: „Wer das alles bezahlen soll, ist mir nicht klar, denn das können auch Hausbesitzer oft nicht mehr stemmen“, sagte Gedaschko dem Berliner Nachrichtenmagazin FOCUS (Samstagsausgabe). Es sei ein „schlimmer Konstruktionsfehler“, dass ausgerechnet in Zeiten akuter Wohnungsnot ein Großteil der Fördergelder von Robert Habecks Wirtschaftsministerium verwaltet werde, wo es weniger um bezahlbaren Wohnraum geht, sondern um klimafreundliche Sanierungen.

Für die Grünen sei Wohnungsbau „nie ein zentrales Thema“ gewesen. „In ihrer ganzen bisherigen Geschichte hat die Bundesrepublik den Wohnungsbau letztlich immer unterstützt, um Bezahlbarkeit sicherzustellen. Nun findet da eine gewaltige Umorientierung statt, weil vor allem gefördert wird, was als ökologisch sinnvoll gilt“, so Gedaschko gegenüber FOCUS- Das sei aber angesichts von Inflation, Zinswende, Fachkräftemangel und neuerdings auch noch über einer Million ukrainischer Flüchtlinge kaum noch zu vermitteln. Geld könne „sogar aus dem Innenministerium kommen, das ja intrinsisch für Flüchtlinge zuständig ist. Statt Containerdörfer könnte man nachhaltig Wohnungen bauen, die man nach dem Ukraine-Krieg anderweitig ohnehin braucht.“

Gedaschko erinnerte gegenüber FOCUS daran, dass der Bundesrepublik auch 500.000 Fachkräfte fehlen, die aus dem Ausland rekrutiert werden müssten in den nächsten Jahren. „Die gewinnt indes nur, wer auch bezahlbaren Wohnraum, Kinderbetreuung, eine gute Infrastruktur liefern kann.“ Die Forderung des Verbands-Präsidenten: „Das Machtwort müsste von Olaf Scholz kommen, der seine Bauministerin ja auch das große Ziel 400.000 Wohnungen pro Jahr vorgegeben hat.“