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Ausgabe
FOCUS Ausgabe 13/2024
21.03.2024
Freitags ab 18 Uhr
Meldung

FOCUS: Charlotte Knobloch fordert Entlassung von Kulturstaatsministerin Claudia Roth

Berlin. Nach den Antisemitismusskandalen bei der Documenta und der Berlinale hält die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) für eine Fehlbesetzung. Vom Nachrichtenmagazin FOCUS gefragt, ob sie Roths Entlassung fordere, antwortet Knobloch: „Ich finde, darüber sollten die Verantwortlichen in der Bundesregierung sich jetzt sehr ernsthaft Gedanken machen. Ich bin damit zwar wirklich nicht glücklich. Aber was passiert ist, war einfach zu viel.“ Das Gespräch mit Knobloch veröffentlicht FOCUS in der nächsten Ausgabe am Donnerstag. Roth applaudierte vor einigen Wochen bei der Abschlussfeier der Berlinale nach Statements, bei denen Israel „Genozid“ und „Apartheid“ unterstellt wurde. Bereits 2022 kam es bei der Documenta zu Verwerfungen. Mehrere Werke auf der weltweit wichtigsten Schau für zeitgenössische Kunst wurden als judenfeindlich bewertet. Berlinale und Documenta werden vom Bund mitfinanziert.

Im FOCUS-Gespräch warnt Knobloch zudem vor der AfD: „Diese Partei ist ein wesentlicher Grund, warum so viele Juden Angst haben.“ Insgesamt sei die Situation in der Bundesrepublik so schlimm wie nie: „Sicher gab es nach 1945 einen sehr starken Antisemitismus“, sagt Knobloch. Doch: Die Richtung stimmte. So habe Knoblochs Vater, der von den Nazis als Zwangsarbeiter missbraucht wurde, „wieder fest an eine demokratische Zukunft unseres Landes geglaubt“. Heute sei Knobloch weniger optimistisch als ihr Vater, sagt sie: „Die Älteren haben Angst.“