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Neue Partei von Sahra Wagenknecht will sich nicht „links“ nennen / Gründerin sagt „Spinnern und Extremisten“ den Kampf an
Berlin. Die Ex-Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht fühlt sich zwar selbst noch als Linke, will den künftigen Namen ihrer neuen Partei dafür aber nicht nutzen: „Es muss künftig ein Name werden, der unser breites Spektrum potenzieller Wähler anspricht“, sagte sie dem Berliner Nachrichtenmagazin FOCUS. „Labels wie ‚links‘ werden darin nicht vorkommen, weil sie von vielen Menschen heute mit ganz anderen Inhalten verbunden werden.“ Viele Menschen würden „links“ heute „mit elitären Debatten identifizieren, die mit ihren realen Problemen nichts zu haben“, so Wagenknecht.
Die größte Hürde für den Erfolg ihrer Partei sieht die 54-Jährige im Aufbau einer Organisation: „Inhaltlich sind wir jetzt schon gut aufgestellt und werden Expertenräte einrichten zu einzelnen Fachthemen.“ Aber mit der Organisation von zehntausenden von Menschen „steht und fällt das ganze Projekt“. Wagenknecht weiter: „Wir werden auf jeden Fall alles dafür tun zu verhindern, dass Spinner oder Extremisten unsere Basis unterwandern. Dafür werden wir sehr sorgfältig entscheiden, wer Vollmitglied werden kann. Da werden wir eher langsam wachsen“, kündigte sie gegenüber FOCUS an. Das habe sie schon beim Scheitern ihrer Sammelbewegung „Aufstehen!“ gelernt: Dort habe man viele Unterstützer gehabt, „aber null Strukturen. Es setzen sich dann leider vor Ort oft nicht die Besten durch, sondern die verhaltensauffälligsten.“ Ihr neues „Bündnis Sahra Wagenknecht“ solle sich indes möglichst bald Wahlen stellen: „Wir streben einen Wahlantritt an, weil die Menschen das von uns erwarten.“ Es könne „ja durchaus passieren, dass uns im einen oder anderen Bundesland sogar recht schnell von unseren Wählern eine Regierungsbeteiligung zugetraut wird“, so Wagenknecht. 2024 ist nicht nur das Jahr der Europawahl. Im September stehen Landtagswahlen an in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Laut einer Insa-Umfrage im Auftrag des FOCUS können sich 24 Prozent der gesamtdeutsch Befragten vorstellen, eine von Sahra Wagenknecht gegründete Partei zu wählen. In den neuen Bundesländern lag der Schnitt bei 38 Prozent, in Brandenburg sogar bei über 60.