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Ausgabe
FOCUS Ausgabe 04/2023
20.01.2023
Freitags ab 18 Uhr
Meldung

Helfer afghanischer Ortskräfte wirft früherer Bundesregierung unterlassene Hilfeleistung vor

Helfer afghanischer Ortskräfte wirft früherer Bundesregierung unterlassene Hilfeleistung vor

Berlin. Der Vorsitzende des Patenschaftsnetzwerks Afghanische Ortskräfte, Marcus Grotian, wirft der früheren Bundesregierung unterlassene Hilfeleistung im Umgang mit ihren Helfern vor. „Seit den ersten Aussagen im Untersuchungsausschuss des Bundestags wissen wir, dass deutsche Stellen die Lage schon vor dem Fall von Kabul gut einschätzten“, sagte Grotian dem Nachrichtenmagazin FOCUS. „Dass heute immer noch Menschen mit Aufnahmezusage ohne Pass in Afghanistan festsitzen und das Land nicht verlassen können, liegt daran, dass man das nicht vernünftig vorbereitet hat. Man hätte eine Menge vorbereiten können, ohne dass der Eindruck entsteht: Alle rennen zur Tür.“ Grotian sagte weiter: „Das ist unterlassene Hilfeleistung.“ Die Bundeswehr hatte Afghanistan im Juni 2021 schneller als ursprünglich geplant verlassen. Sie folgte zeitlichen Vorgaben der USA. Im August 2021, als die Taliban Kabul einnahmen, beteiligte sich Deutschland an einem internationalen militärischen Evakuierungseinsatz. Derzeit soll ein Untersuchungsausschuss des Bundestags die Entscheidungen rund um den Abzug der Bundeswehr und die Evakuierungsmission im August 2021 aufklären. Auch eine Anhörung Grotians ist im Untersuchgungsausschuss vorgesehen.