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BDI-Chef fordert Einsatz von Fracking in Deutschland und warnt vor einer „massiven Rezession“

BDI-Chef fordert Einsatz von Fracking in Deutschland und warnt vor einer „massiven Rezession“

Berlin. Industriepräsident Siegfried Russwurm hat sich dafür ausgesprochen, in Deutschland per Fracking Erdgas zu fördern. „Die Politik sollte innovative Fracking-Verfahren mit höchsten Standards für die heimische Gasförderung erlauben“, sagte er im Interview mit dem FOCUS Magazin. Der Diskussion sei Deutschland zu lange aus dem Weg gegangen. „So wie wir unsere militärische Sicherheit an die US-Amerikaner ausgelagert haben, haben wir unsere Rohstoffe von anderen eingekauft“, sagte Russwurm. „Dieses Geschäftsmodell stößt aber allmählich an Grenzen – zumindest im Punkt Versorgungssicherheit.“ Darüber hinaus fordert er eine Verlängerung der Atomkraft. „Nur durch ein größeres Angebot lässt sich der Strompreis senken“, sagte Russwurm. „Und da gehört für mich der Weiterbetrieb der noch laufenden Kernkraftwerke unbedingt dazu.“ Die Lösung der Bundesregierung, zwei AKW in Reserve zu halten, ist für ihn hingegen „die schlechteste aller Lösungen“. Das Grundproblem, nämlich die fehlende Energie, werde dadurch nicht gelöst.

Russwurm warnt vor den Folgen der hohen Energiepreise für die Industrie. „Viele Unternehmen im Land sind hochgradig beunruhigt“, sagte er. „Sie sind alarmiert, dass ihnen plötzlich der Gashahn abgedreht werden könnte. Sie fürchten, dass sie sich Gas gar nicht mehr leisten können.“ Ein Drittel der Industrieformen sieht einer BDI-Umfrage zufolge ihre Existenz bedroht. „Die Zahl der Unternehmen wächst, die ihre Produktion drastisch runterfahren müssen, weil die sich angesichts der Energiekosten schlicht nicht mehr lohnt“, so Russwurm. Er macht sich daher Sorgen um den Wirtschaftsstandort Deutschland. „Wir steuern auf eine massive Rezession zu“, warnte er. „Wenn die Preise so hoch bleiben, sind dauerhafte Betriebsschließungen und Insolvenzen und daraus folgend eine schleichende Deindustrialisierung eine echte Gefahr.“